Auslandsemester Karlsruhe

Woche 2 (09-04-2017 bis 16-04-2017)

Liebe Leser,

Auch die zweite Woche ist vorbeigegangen. Während dieser Woche habe ich wieder neue Unterschiede gefunden zwischen Deutschland und den Niederlanden, diesmal in anderen Bezüge als in der vorherigen Woche.

Mir gab es in dieser Woche eine Aufgabe zum Studieren; herausfinden, wie das deutsche Hochschulsystem funktionierte. Ich fand ein paar Ungleichheiten zwischen unserem niederländischen Hochschulunterricht und dem des Deutschen. Das erste ist, dass die Einteilung des Studiumjahres anders aufgeteilt wird in Deutschland. Kaum wird in Deutschland gerechnet mit 'Perioden' oder sogar 'Schuljahre', sowie ich es natürlich gewöhnt bin seitdem ich mit Studieren angefangen habe. Hier 'zählt' man aber am liebsten mit Semestern. Das Jahr wird dann eben oft in 2 Teile entzweigeschlagen, wodurch ein Sommersemester und ein Wintersemester entstehen. Wenn man halt viel zu tun hat mit seinem Studium ist es für die deutschen Studenten oft eine findige Lösung, bestimmte Fächer verschieben und in einen folgenden Semester zu vertagen.

Das bringt mich zum zweiten Unterschied. Wieviel Freiheit man bekommt zum Auswählen der bevorzugten Fächer und Kursen, ist in Deutschland grösser. Wenn ein niederländischer Student sich für ein Studium entscheidet, wird ihm bereits vorgeschrieben, welche Fächer und Kurse er während den kommenden 4 Jahre begegnet. Man versucht die 4 Jahre zu erledigen und macht mit mit allen Kursen um es bis zum Ende schaffen zu können, in der Reihenfolge sowie die Schule es dir aufträgt. Im Gegensatz, bekommt man als Studierende in Deutschland mehr Wahlmöglichkeiten. Zu jedem Semester wählt man frei Fächer aus, die man zum kommenden Semester machen will. Das geht nach folgender Weise; Zum Ende eines Semester macht man Prüfungen der vorherigen Fächer aus dem betreffenden Semester. Nachdem man die Prüfungen erledigt hat und das ganze Semester hinter sich hat, bekommt man neu die Wahl, um so einen persönlichen Wochenprogramm zu erstellen, mit an verschiedenen Tage, die verschiedenen ausgewählten Kursen. Schafft man einen Kurs nicht oder hat man sich eine falsche Entscheidung getroffen, gibt es die Lösung entweder nicht mit dem Kurs mitzumachen und zu vertagen, oder ein zeitiges Gesuch zu anderen Fächer.

Ebenso als ich eben ausserhalb der Stadt war, habe ich für das erste Mal eine Gruppe schwäbischen Männer getroffen. Wie das herausfand, liess natürlich nicht nach ihren Aussehen ergeben, sondern ihre Sprache. Noch nie zuvor habe ich in einem Satz so viele "Sch"-Klange gehört, wo sich auf Deutsch nur einen "S" befinden sollte. Konsonanten sowie der "A" wurden ziemlich oft von einem "O" ersetzt. "Nein" wird "Noa" und "Bein" wird "Boa" doch in manchen Teile Südwestdeutschlands gibt es wieder verschiedenen Abwandlungen des Standardschwäbisch. Verschiedene Studenten die an der PH studieren haben mir gesagt, in Karlsruhe hat man am meisten zu tun mit dem "Mittelschwäbisch". Da werden dann zum Beispiel der "Nein" ein "Noe". Auch die Menge an Nasallaute waren ziemlich auffällig. Die Schwäben sind damit nicht schüchtern. Es gibt eine Chance, dass dies irgendwie verbunden ist mit dem Land, das mir momentan am nähesten ist; Frankreich. Frankreich und ihre Bewohner sind bekannt für ihre häufige Anwendung der Nasallaute und vielleicht somit würde es eine sprachliche Verbindung geben zwischen Frankreich und Deutschland. Das sieht man auch zuhause wieder, wenn man bemerkt das im Norden und Süden der Niederlanden bei den Grenzen an Deutschland häufig typischen deutschen Klange übernommen werden, samt grammatischen Regeln sowie "Doe bist" und das Verkürzen eines Verbes im Partizip. Ausserdem haben Studenten aus der Umgebung Karlsruhes mir erzählt, dass das schwäbische Dialekt vom Aussterben bedroht wird. Genau so wie es vielen Dialekte in den Niederlanden angeht, werden Dialekte von den Jugendlichen und den darauffolgenden Generationen vernachlässigt und deswegen, lediglich von den älteren Generationen gesprochen. Gründe dafur wären; Globalisierung und Kommunikation. Studenten müssen ihre Leben so aufbauen, dass ihnen eine gute und wohlhabende Zukunft bevorsteht. Dabei stehen Wissen, Studieren und Kommunikation im Mittelpunkt. Deutsche müssen für ihre Studien nach verschiedenen Teile des Landes und sogar der Welt abreisen. Daher sind sie vom Hochdeutsch und stetig immer öfter vom Englischen abhängig, Dialekte brauchen sie nicht länger.

Drittens überraschte mich der Fakt, dass die Deutsche in mehreren Fälle als in den Niederlanden Feiertage ernstnehmen. Sowie in dieser Woche zum Ostern, als am Tag wörtlich alle Läden zu waren und daneben mehr in der Stadt gemütlich gefeiert wurde. Dass ich sogar vergessen war, dass es Ostern war, sagt schon genug.

Es hat mir diese Woche wieder gefallen zusammen zu sein mit den ausländischen Studenten. Ziemlich viele der deutschen Studenten die ich kenne waren nicht in Karlsruhe anwesend. Sowie viele Niederländer vom Erasmus begeistert sind, entschieden die deutsche Studenten sich immer öfter für Auslandsemester. Mein Buddy hat zum Beispiel eine Möglichkeit bekommen, in Irland zu verbleiben und auch eine neue Freundin die ich hier kennengelernt habe, wird nächstes Jahr eine Weile in Ungarn aufhalten für einen speziellen Programm.

Allerdings habe ich mich auch angemeldet für einen Tandempartnerschaft der PH. Ich werde mit einer Deutscher Person zusammengesetzt und regelmässig werden wir uns treffen um zu reden und lustige Sachen zu tun. In meinem Fall gilt es einem Mädchen aus Esslingen, die aus ihrer Familie heraus schön verbunden ist mit dem Flämisch, eine Abweichung des Niederländischen im Norden Belgiens. Sie möchte gerne Niederländische beigebracht bekommen, mit dem ich ihr natürlich gerne helfen will. Das wichtigste ist natürlich, meine Sprechfähigkeit und Aussprache zu verbessern und instandzuhalten. Ich bin sehr gespannt auf unsere Treffen und ich hoffe, dass uns eine gute Zusammenarbeitung bevorsteht und viel voneinander lernen werden.

Ich hoffe, dass ich euch ausreichend informiert habe und sowie immer, werde ich nächste Woche wieder meine Geschichten für euch mithalten.

Bis nächstes Mal!

Tristan



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