Auslandsemester Karlsruhe

Woche 4 (23-04-2017 bis 30-04-2017)

Liebe Leser,

Erstens, eine Entschuldigung für die Verspätung zum Hochladen des Blogs. Eine Internetstörung des Wohnheims und die Unverfügbarkeit der Fachhochschule wegen dem Wochenende und dem ersten Tag von Mai (Tag der Arbeit).

Die 4. Woche war eine sehr aktive und rührige Woche. Als Montag die Woche anfing gingen gleich die Kurse los, mit dem Kurs "Fehlerlinguistik und Sprachenanalyse" als Start. Bei diesem Kurs nahmen wir erst die Zeit, bestimmten Erwartungen des Faches zu sammeln von verschiedenen Studenten. Es scheint so zu sein, dass, obwohl auch die deutsche Professoren und Professorinnen mit einer festen Planung rechnen müssen, sich sehr viel Zeit nehmen, einen bestimmten Fach einzuleiten für den folgenden Semester. In den Niederlanden wird einen Kurs eingeleitet durch gerichteten Lernzielen zu erstellen und sofort danach kommt schon die Lernstufe ins Bild, zu denen wir als Studenten gleich aktiviert werden. Zu diesem Kurs, kamen viele Begriffe vor, die mir irgendwie bekannt vorkamen. Begriffe über Spracherwerb, Sprachprobleme und Rechtschreibung. Dies zeigt, dass der deutsche Fachhochschulunterricht, sowie der niederländische, alles versucht, die Berufspraxis zu verbinden mit dem Theorie. Oft werden dann auch diese Unterrichtsstunden unterstützt von Beispiele betreffender Professoren und die persönliche Erfahrungen in der Berufspraxis verschiedener Studenten und Professoren. Mir gefällt es, dass auf diese Weise Unterricht an der PH gestaltet wird weil man so zum Fach deutliche Vorstellungen des Fachinhalts bekommt. Nach diesem Kurs, standen noch "Mediensozialisation" und "Classroom-Management" auf dem Programm des Tages. Diese Kurse haben mir vor allem verdeutlicht, wie der deutsche Unterricht bezüglich Informatik hinter seiner Zeit zurückbleibt. Wenige Klassenzimmer sind mit technologischen - was wir in den Niederlanden heute als 'Notwendigkeiten' beschreiben würden - ausgerüstet und wenn es zum Beispiel einen Beamer gäbe, wird er sogar nicht benutzt vom Dozent oder von der Dozentin. Eigentlich, benutzen sie bisher kaum das Schreiben zum Unterricht. Wenn etwas besprochen wird, wird eher darüber geredet als etwas darüber auf die Tafel geschrieben wird. Zuhören ist eine Hauptsache.

Am Dienstag hatte ich einen freien Tag und am Abend des Tages besuchte ich zusammen mit Freunde eine 'italienischen' Abend, veranstaltet vom AK Erasmus Karlsruhe. Eine fantastische Instanz die für internationalen Studenten des Erasmus, gemütlichen Abende organisiert und Studenten aller Herkunft zusammenbringt.

Am Mittwoch hatte ich wieder mit einem Kurs mitgemacht; Deutsch als Zweitsprache, in dem wieder viele sprachliche und kommunikationsartige Theorien vorbeikamen. Obwohl wir Hausaufgaben für diesen Kurs machen mussten, wurde es überhaupt nicht nachgesehen oder besprochen. Nach dem Kurs habe ich mich erkundigt beim sogenannten ‚International Office‘ der pädagogischen Hochschule. Sie dient als Meldepunkt für Fragen und Undeutlichkeiten übers Studium internationaler und inländischer Studierenden. Ich hatte halt eine Frage, die handelte von einem Praktikum an einer Grundschule. Warum an einer Grundschule statt einer Realschule, für denen Unterricht ich ausgebildet wurde? Ich bin hier um so viel wie möglich von der deutschen Sprache, deutschen Kultur aber auch Unterricht jeder Art zu lernen. Mit dem niederländischen kenne ich mich schon aus, habe aber noch kein deutliches Bild des deutschen Grundschulunterrichts. Deswegen habe ich mich entschieden, hierfür eine Gelegenheit zu suchen, die ich zum Glück letztendlich bekommen habe. Mir wurde ein wöchentliches Praktikum an der Hardt-Schule in Karlsruhe vermittelt. Eine kleine Schule in der Weststadt mit nur 8 Klassen, meine Klasse 4B.

Ich war froh, dass ich gleich den Donnerstag mitmachen durfte und schauen durfte, wie die Schule aussah, wer die Lehrer sind und am interessantesten, wer genau die andere Mitstudenten waren, die, sowie ich, ihre Praktikum in dieser Schule ablegen wollten. Was mir sofort auffiel, war wieder der Altersunterschied. Aus einer Gruppe von 4 Studenten die Deutsch studieren, bin ich der jüngste, habe aber insgesamt am meisten Erfahrung vor der Klasse, was ich noch merkwürdiger fand. Viele deutsche Studenten müssen aber auch gleichzeitig 2 Fächer lernen. Die Zeit, die sie da für 2 Fächer reinstecken, könnte ähnlich sein mit dem Teil, das wir in den Niederlanden fürs Praktikum anwenden. Wir lernen dann nur einen Fach aber lernen sofort wie wir gelernte Theorie umsetzen können, nachdem wir, als Dozenten, Bestimmte Lernstufe beherrschen. Zusammen mit mir kam eine Betreuerin der PH um mich kurz zu begleiten in einem Gespräch mit der Direktorin der Hardt-Schule. Wir unterhielten uns über Themen wie meine Verfügbarkeit in der Schulwoche, die Fächer die ich studierte und die Erfordernisse und Ziele meines Praktikums.

Ab jetzt darf ich mich jeden Donnerstag melden bei der Schule, entweder aktiv Feedback zu geben an anderen Studenten und Versammlungen beizuwohnen, selber zu unterrichten oder natürlich beide der Aktivitäten.

Schon an diesem Donnerstag war es so weit, 2 Unterrichtsstunden zu beobachten und für die neuanfangenden Studenten Ratschläge zu erstellen. So ein Schultag sieht sehr anders aus als in den Niederlanden. Es muss einen Programm bzw. eine Planung aufgestellt werden von den Studenten, der bestimmt, an welchem Tag bestimmte Gegenständen zu entweder Literatur oder Sprache ans Bild kommen und wer genau die Stunden vorbereitet und ausführt. Da man so viel zusammen macht, bleiben die Länge der Praktikumstage leidlich beschränkt. In meinem Heimstudium und deren Praktikum, steht man eher alleine. Es sorgt selbstverständlich für mehr Freiheit, doch man verläuft sich als künftiger Lehrer Chancen der kollegialen Zusammenarbeit, die eben am Anfang der Karriere sehr bedeutungsvoll ist.

Als die 2 Unterrichtsstunden vorbei waren, setzten wir uns zusammen (Betreuerin, Direktorin, die 3 Studenten und ich) und teilten mit einander unsere Befunde. Sowohl fachdidaktisch, pädagogisch als sprachlich. Positive Bemerkungen wurden von Empfehlungen und Rate nachgefolgt und der Student schrieb mit, sowie es ungefähr im Seminar abging. Bedenken über das Feedback gab es aber nicht und die Weise auf die die Studenten nun neue Lernziele machen mussten oder die bestehenden Lernziele anpassen konnten, ist mir bis auf heute noch unklar. Vielleicht interessant für das nächste Mal! Die Schüler waren alle harte Arbeiter, hatten aber alle zusammen Spaß und jeder schien sich in der Klasse heim zu fühlen, genau wie in meinen Augen ein gutes Lehrklima aussehen müsste. Die Schüler bekamen aber bereits viele Hausaufgaben mit nach Hause, während ich mich noch merken konnte, dass ich zu diesem Alter zusammen mit meinen Kumpel am Schulhof Fußball spielte.

Freitag standen mir wieder zwei Unterrichtskurse bevor in der PH. Diesmal „Deutsch für Studium und Berufspraxis“ und „Deutsch als Fremdsprache zu Sprach-, Literatur- und Kulturproblemstellungen“. Zwei rassigere Kurse deren Lehrer etwas mehr von den individuellen Studenten verlangte. Diese Kurse waren ja auch gedacht für internationalen Studenten die noch nicht vollständig oder kaum die deutsche Sprache beherrschen. Da war ich auch zusammen mit Italiener, Ungarer, Briten, Polen und Chinesen in einer Klasse, die alle ihre eigene Schwierigkeiten und wichtigen Schwerpunkten zu der Sprache haben. Oft kommt das auf Syntax, Grammatik und Phonetik an, besonders für die außereuropäischen Studierenden. Ich fand es aber interessant zu sehen, wer genau welche Probleme hatte zum Lernen und warum. Mir gefiel es, dass wir am Anfang der Stunden die Chance bekamen, unsere persönliche Lernwunsche mitzuteilen, die pro Person natürlich unterschiedlich waren. Dies ist bei Kurse die vor allem aus Muttersprachlern bestehen, nicht so.

Letztendlich am Samstag machten wir einen Ausflug nach Stuttgart mit der Erasmusgruppe. Wir besuchten erst das Mercedes-Museum, in dem eine riesengroße mehrstöckige Ausstellungen aller Fahrzeugen und Mechanismen von Mercedes hingestellt wurden. Man fing am obersten Stock an und ging, je mehr man runterwanderte, je mehr Geschichte man vorbeilief. Mercedes hatte eine größere Geschichte, als ich mich vorgenommen hatte. Schon am Anfang haben die gründende Herren Benz, Daimler und Maybach viel Respekt bekommen für ihr neues Denken in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Mercedes ist ein Firma die sich völlig gestürzt hat auf das ‚beschleunigen‘ der Transportwelt. Der Traum aller Gründer wurde bis auf heutzutage erfüllt. Heute ist Mercedes eine Hauptmarke die sich spezialisiert hat im Bilden und Erstellen kräftiger, familiengeeigneter und effektiven Fahrzeugen. Was 1926 offiziell anfing als kleiner unbekannter Betrieb in Süddeutschland wuchs auf zu einem Massenproduzent aller Transportbedürfnisse in Deutschland und später über die ganzen Welt. Der Betrieb wurde von allen geschichtlichen Geschehnisse der deutschen Vergangenheit geprägt. Mercedes spielte ein auf Belangen der deutschen Gesellschaft seit tatsächlich 1886. In der Zeit des Nationalsozialismus und des zweiten Weltkrieges beispielsweise, mussten Fahrzeuge die größte Rolle spielen. Nach dem ‚Stunde null‘ als Deutschland in Trümmern lag, interessierte sich die Bevölkerung und Regierung für einen Wagen die die Wiederaufbau des Landes befördern konnte, auch das spielte Mercedes eine Rolle mit dem Bauen ihrer Lkws und heute, wo Mercedes ein Hauptmerkmal ist des Fahrkomforts.

Leider haben wir wenig von der Stadt Stuttgart selber gesehen. Schon traue ich mich zu sagen, dass Stuttgart eine Industriestadt ist. Kulturell und geschichtlich hat Stuttgart nicht ganz viel beizutragen. Großenteils ist die Stadt kommerziell aber ich möchte trotzdem noch gerne zurückkommen in die Stadt.

Bis soweit meine Woche 4.

Hoffentlich bis nächstes Mal!

Tristan

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